Angst bei Schüler:innen in Mathematik kann oft auf die Lehrkraft zurückgeführt werden. In meiner Mittelstufenzeit hatte ich eine durchschnittlich strukturierte Mathematiklehrerin, während ich in der Oberstufe von einer Lehrerin profitierte, die ein logisch aufgebautes Baukastensystem verwendete. Diese Veränderung spiegelte sich in meinen Noten wider – von durchschnittlich in der Mittelstufe bis hin zu sehr gut in der Oberstufe
Mathematikunterricht braucht Strategien und muss mit System unterrichtet werden. Rückblickend auf meine Kommiliton:innen im Lehramtsstudium für Mathematik am Gymnasium fiel auf, dass diejenigen, die selbst keine klare Vorstellung von Mathematik hatten, später auch als Mathematiklehrer:innen nicht erfolgreich waren. Dies verdeutlicht, wie wichtig ein strukturiertes Baukastensystem ist, das von den Lehrenden vorbereitet wird und aufeinander aufbaut.
Während meines Studiums traf ich auf ein beeindruckendes Genie – Hans, den Mathematiker. Er beherrschte spielend jede mathematische Herausforderung und konnte dies auch noch unterhaltsam vermitteln. Überraschenderweise hat er sich weder als Professor noch als Mathematiklehrer niedergelassen. Dies verdeutlicht das Dilemma in der Mathematik. Die Lösung liegt darin, sich selbst eine klare Lernstruktur aufzubauen. Es gibt Mathematikbücher, die den Schulbüchern überlegen sind, sowie Videotutorials auf YouTube. Hier zeigt sich oft der Unterschied zwischen motivierten YouTuber:innen und den eigenen Mathelehrer:innen. Motivation und Struktur in Mathematik führen zu besseren Noten für die gesamte Klasse.
So scheint die Qualität des Mathematikunterrichts häufig von der Lehrkraft abzuhängen. Eine gut strukturierte Unterrichtsmethode, der weder Mathefrust noch Langeweile zulässt, die den individuellen Bedürfnissen Rechnung trägt, kann sich erheblich auf die mathematischen Erfahrungen der Schüler:innen auswirken. Die Lehrkraft spielt eine entscheidende Rolle, wenn es darum geht, die Schüler:innen für die Welt der Zahlen zu begeistern.
Das Schulsystem spielt ebenfalls eine wichtige Rolle bei der Gestaltung von Mathematikerfahrungen. Oft fehlt bereits seit dem Matheunterricht in der Grundschule die individuelle Betreuung: Schüler:innen stehen im ständigen Vergleich zueinander und die Einzelarbeit wird in der Mathematik teilweise übermäßig gefördert, obwohl ebenso gut im Team gearbeitet werden kann.
Zahlen bilden das Fundament der Mathematik. Ein tieferes Verständnis für Zahlen ermöglicht es den Schüler:innen, mathematische Konzepte besser zu erfassen und anzuwenden. Praktische Anwendungen von Zahlen im Alltag und im Mathematikunterricht werden beleuchtet, um den Schüler:innen einen realen Bezug zu bieten.
Logisches Denken ist ein wesentlicher Bestandteil mathematischer Fähigkeiten. Die Entwicklung logischer Denkstrukturen werden also mithilfe mathematischer Aufgaben unterstützt. Wenn Schüler:innen logisches Denken in der Mathematik anwenden lernen, werden sie komplexe Probleme in jeglichen Lebensbereichen leichter lösen können.
Mathematik als Problemfach kann durch die gezielte Einbindung von Lehrkräften, Schulen und einer fundierten Auseinandersetzung mit Zahlen, Logik und der Förderung von Begeisterung überwunden werden. Ein strukturierter Ansatz, auch anhand individuellen Förderunterrichts in Mathematik, der auf den individuellen Bedürfnissen der Schüler:innen basiert, kann dazu beitragen, Mathematik nicht nur zu verstehen, sondern auch zu schätzen und zu mögen. Der Schlüssel liegt in einem ganzheitlichen Ansatz, der die verschiedenen Elemente dieses faszinierenden Faches miteinander verbindet.
Durch die Berücksichtigung dieser Aspekte können Schüler:innen ihre mathematischen Fähigkeiten stärken und Mathematik nicht länger als Problemfach, sondern als spannende Herausforderung erleben.