Künstliche Intelligenz ist längst kein Nischenthema mehr – sie steht heute im Zentrum des Lernens, Schreibens, Überarbeitens und sogar der Prüfungen für Schülerinnen. Seit dem rasanten Aufstieg generativer KI-Tools wie ChatGPT oder Gemini hat sich der Umgang deutscher Schülerinnen mit Lerninhalten innerhalb eines Jahres grundlegend verändert.
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Dieser Artikel beleuchtet die neuesten Statistiken zur KI-Nutzung unter Schüler*innen und zeigt auf, wie viele Jugendliche tatsächlich künstliche Intelligenz im Schulalltag einsetzen, wofür genau, und wo aktuell Sorgen über Plagiate, Selbstvertrauen sowie Lücken in der Schulpolitik besonders groß werden.
Grundlage sind die aktuellen Daten des GoStudent Bildungsreports 2025, für den 1.000 Schüler*innen und ihre Eltern sowie 50 Lehrkräfte aus Deutschland (von insgesamt über 5.800 Familien europaweit) befragt wurden. Die Ergebnisse zeigen, was Lehrkräfte und Eltern jetzt wissen müssen, um die Chancen und Herausforderungen von KI im deutschen Schulalltag richtig einzuschätzen.
62 % der deutschen Lehrkräfte haben bislang keine spezielle Ausbildung zum Thema KI erhalten, obwohl 56 % sich gezielte Fortbildungen wünschen und ebenso viele Schülerinnen (62 %) hoffen, dass Lehrkräfte mehr Know-how im Bereich KI erwerben.
KI Tools werden am häufigsten für das Schreiben von Texten (29 %), das Sprachenlernen (29 %), Mathematik (23 %) und für Recherchezwecke (13 %) eingesetzt.
Auch ethische Fragen spielen eine Rolle: 21 % der Schülerinnen geben an, KI für Prüfungen genutzt zu haben, 16 % setzen KI Tools beim Erstellen von Aufsätzen ein. Über die Hälfte der Eltern fordert neue, zeitgemäße Bewertungsmethoden.
Mehr als die Hälfte der Lehrkräfte (52 %) ist überzeugt, dass KI für zukünftige Berufe der Schülerinnen zentral sein wird, sie sehen das Erfolgsmodell in der Kombination aus menschlicher Expertise und KI Unterstützung. Dennoch haben aktuell nur 36 % der deutschen Schülerinnen Zugang zu KI-basierten Lerntools in der Schule.
Eltern und Lehrkräfte befürworten grundsätzlich den Einsatz von KI zur Personalisierung des Lernens und zur Entlastung der Lehrkräfte, doch weniger als ein Drittel glaubt, dass Kompetenzen wie Ethik oder Bias im Zusammenhang mit KI bereits ausreichend vermittelt werden.
Es gibt noch eine deutliche Kluft zwischen der Nutzung von KI durch Schülerinnen und der institutionellen Vorbereitung: Der Bericht macht den dringenden Bedarf an KI-Fortbildung, klaren Richtlinien und einer verantwortungsvollen Integration von KI-Technologien im deutschen Bildungssystem deutlich.
Der GoStudent-Bericht liefert aufschlussreiche Einblicke in die Nutzung von KI im schulischen Lernen in Deutschland. KI ist längst keine Randerscheinung mehr, sondern ein fester Bestandteil des Lernalltags vieler Schülerinnen. Hierzulande geben 36 % der Schülerinnen im Alter von 10 bis 16 Jahren an, KI im schulischen Kontext einzusetzen – ähnlich hoch wie der europäische Durchschnitt.
Dennoch bleibt der Zugang zu entsprechender Ausbildung begrenzt: 62 % der deutschen Lehrkräfte berichten, keinerlei Schulungen zum Einsatz von KI im Unterricht erhalten zu haben. Europaweit werden rund drei Viertel der Lehrkräfte in Bezug auf KI gar nicht geschult, obwohl 56 % sich dies ausdrücklich wünschen.
Ein Blick in die Zukunft zeigt, dass 54 % der deutschen Eltern Angst haben, ihr Kind könnte beim Lernen zu abhängig von KI werden; gleichzeitig sind viele offen für digitale Hilfsmittel: 60 % finden, dass Kinder ohne Internetzugang nicht für die Arbeitswelt vorbereitet sind. Trotz dieser Tendenz nutzen aktuell nur 36 % der deutschen Schüler*innen KI-gestützte Tools in der Schule – deutlich weniger als etwa in Italien (44 %).
Von Schreibunterstützung bis zu Mathematiktools wenden Schüler:innen KI heute in allen Lernbereichen an und kombinieren oft verschiedene Werkzeuge, um bessere Ergebnisse zu erzielen. Der Einsatz von KI-Tools im Bildungsbereich verändert grundlegend, wie Lernende und Lehrkräfte das Lernen und Lehren gestalten. In Deutschland verwenden:
24% generative KI wie ChatGPT
29% Schreibassistenten zur Grammatik- und Satzstrukturkorrektur
23% mathematische Hilfsmittel zur Problemlösung
29% KI-gestützte Sprachlern-Apps
16% Notizassistenten
17% Sprachassistenten
10% KI für die Rechercheunterstützung
Diese Entwicklung zeigt, wie stark KI inzwischen zum festen Bestandteil des Lernalltags geworden ist und das Bildungswesen nachhaltig prägt.
Das Timing ist entscheidend. Die Daten zeigen, dass die Nutzung von KI durch Schülerinnen und Schüler in Deutschland stark von schulischen Druckphasen wie Prüfungen, Abgabeterminen und Lernphasen abhängig ist.
In ganz Europa geben 85% der Schülerinnen und Schüler an, KI zum Lernen verwendet zu haben. In Deutschland sind es im schulischen Kontext 24%, was leicht unter dem europäischen Durchschnitt von 26% liegt. Die Nutzung erfolgt überwiegend eigenständig:
24% bringen sich KI-Anwendungen durch Ausprobieren selbst bei,
29% lernen von ihren Eltern,
24% nutzen soziale Medien als Lernquelle,
aber nur 31% erhalten entsprechendes Wissen von Lehrkräften.
Mehr als die Hälfte der deutschen Lehrkräfte (62%) erhält bisher keine Ausbildung im Bereich KI, zeigt aber großes Interesse an Weiterbildungen, um Schülerinnen und Schüler besser begleiten zu können.
50% der Lehrkräfte in Großbritannien gehen davon aus, dass Schülerinnen und Schüler innerhalb von zwei Jahren Zugang zu generativen KI-Tools wie ChatGPT benötigen werden – auch in Deutschland besteht ein wachsendes Bewusstsein für die Bedeutung dieser Technologien im Bildungskontext.
Über die reine Bequemlichkeit hinaus verwenden Schüler KI, um Zeit zu sparen, ihr Schreibselbstvertrauen zu stärken und bedarfsgerechte Unterstützung zu erhalten, wenn Lehrkräfte oder Eltern nicht erreichbar sind.
Die schnelle Verbreitung dieser Technologien eröffnet Bildungseinrichtungen die Chance, Schüler gezielt beim Erlernen notwendiger Fähigkeiten zu fördern und so das Lernerlebnis grundlegend zu verbessern sowie die Schülerinnen und Schüler auf die zukünftige Arbeitswelt vorzubereiten.
62% der Schüler wünschen sich, dass ihre Lehrkräfte KI besser verstehen
68% der Eltern sind der Meinung, dass Schulen die Verantwortung tragen sollten, den Umgang mit KI zu lehren
54% der Eltern sorgen sich um eine zu starke Abhängigkeit von KI
Das Vertrauen der Schüler, in einer technologiegeprägten Welt erfolgreich zu sein, sank innerhalb eines Jahres von 77% auf 61%
Wichtig ist, dass 70% der deutschen Lehrkräfte davon ausgehen, dass KI eine zentrale Rolle in den künftigen Berufen der Schüler spielen wird, und 59% meinen, dass KI am besten in Kombination mit menschlichem Unterricht funktioniert.
Eine verbesserte Vermittlung von KI-Kompetenzen kann Pädagoginnen und Pädagogen sowie Schülerinnen und Schülern helfen, KI nicht nur als Betrugshilfe, sondern als Unterstützung zum vertieften Verständnis komplexer Inhalte zu sehen.
Ein offener und konstruktiver Umgang mit der Nutzung von KI fördert somit eine lernförderliche Umgebung, in der die Schüler mit gezielter Anleitung ihr Verständnis vertiefen können.
Mit der zunehmenden Verbreitung von KI-Tools im schulischen Alltag gerät das Thema Ethik immer stärker in den Fokus. Sowohl Eltern als auch Lehrkräfte in Deutschland beobachten, dass eine wachsende Zahl von Schülerinnen die Grenzen überschreitet. Diese Zahlen zum Thema KI und Schummeln spiegeln eine der größten Herausforderungen wider, denen Schulen im Jahr 2025 gegenüberstehen.
16% der deutschen Schülerinnen geben an, KI für Aufsätze zu nutzen, um ihre Leistungen zu verbessern
21% verwenden KI, um Prüfungen zu bestehen
35% der Lehrkräfte vermuten einen unehrlichen Umgang mit KI bei Schüler*innen
30% der Lehrkräfte sind der Meinung, dass traditionelle Aufsätze nicht mehr die richtigen Fähigkeiten abbilden
Über 60% der Eltern sprechen sich für neue Bewertungsmethoden aus, die den Einsatz von KI berücksichtigen
Diese Entwicklungen zeigen deutlich, dass das Bildungssystem neue Wege finden muss, um mit KI verantwortungsvoll umzugehen und gleichzeitig den Lernerfolg gerecht zu bewerten.
Eine der meistgesuchten Fragen in Deutschland dieses Jahres lautet: Nutzen Schülerinnen und Schüler KI, um Aufsätze zu verfassen? Der GoStudent Bildungsreport 2025 bestätigt, dass dem so ist – wenn auch in unterschiedlichem Ausmaß. 16% der befragten deutschen Schülerinnen und Schüler geben an, bereits KI für das Schreiben ganzer Aufsätze zu verwenden.
Diese Zahlen zeichnen ein differenziertes Bild: Viele nutzen KI verantwortungsvoll, doch eine bedeutsame Minderheit überschreitet Grenzen, die in Schulen noch nicht klar definiert sind. Gerade diese unscharfe Grenze zwischen Unterstützung und vollständiger Ersetzung macht deutlich, dass Schulen klare Richtlinien, bessere Lehrkräfte-Schulungen und gezielte Anleitung für die Lernenden benötigen.
Lehrkräfte erkennen die Chancen der KI, fühlen sich aber oft unzureichend ausgestattet, um damit souverän umzugehen. 60% der deutschen Lehrkräfte sind der Meinung, dass Schulen eine Vorreiterrolle bei der Vermittlung von KI-Sicherheitskompetenzen übernehmen sollten.
29% glauben, dass Kinder Zugang zu generativen KI-Anwendungen brauchen, 24% sehen Bedarf für Schreibassistenten und sprachunterstützende KI-Tools, und 23% halten KI-Mathematik-Tools für notwendig.
Bereits 38% nutzen KI schon für Unterrichtsplanung oder Korrekturen. Trotz dieser Nachfrage bieten bislang nur wenige Schulen strukturierte Weiterbildungsprogramme zum Thema KI an. 59% der Lehrkräfte und 52% der Eltern bevorzugen hybride Modelle, bei denen KI als Unterstützung neben menschlichem Unterricht eingesetzt wird.
Generative KI, die neue Inhalte wie Texte, Bilder und Videos erstellen kann, hält zunehmend Einzug in den Bildungsbereich. Diese Technologie ermöglicht die Erstellung personalisierter Lernmaterialien, liefert detailliertes Feedback und unterstützt Lehrkräfte bei ihren pädagogischen Aufgaben.
Viele Lehrkräfte in Deutschland sehen großes Potenzial darin, komplexe Inhalte verständlicher zu machen und interaktive Lernerfahrungen zu schaffen. Gleichzeitig gibt es berechtigte Sorgen bezüglich Missbrauchs, etwa durch Betrug oder Plagiate.
Deshalb arbeiten Pädagogen und Schulen intensiv an Richtlinien und Maßnahmen, um einen verantwortungsvollen Umgang mit generativer KI im Unterricht sicherzustellen.
KI wird bald eine Selbstverständlichkeit im Lernen sein – kein Bonus mehr.
62% der deutschen Lehrkräfte wünschen sich mehr Kenntnisse im Umgang mit KI.
Etwa 52% der Eltern sind überzeugt, dass KI personalisiertes Lernen fördert.
44% der Eltern von Kindern mit Förderbedarf sehen in KI eine hilfreiche Unterstützung.
46% der Eltern hoffen, dass KI den Verwaltungsaufwand der Lehrkräfte reduziert.
Nur 36% der Eltern glauben, dass Schülerinnen Fähigkeiten wie KI-Ethik und Bias dringend benötigen.
58% der deutschen Lehrkräfte gehen davon aus, dass KI eine zentrale Rolle in zukünftigen Berufen spielen wird.
Dennoch verfügen derzeit nur etwa 24% der Schülerinnen in Deutschland über Zugang zu KI-gestützten Lernwerkzeugen.
Diese Zahlen verdeutlichen die Chancen und Herausforderungen, die mit dem Einsatz von KI in Deutschlands Bildungssystem verbunden sind, und unterstreichen die dringende Notwendigkeit, Lehrkräfte umfassend weiterzubilden sowie den Zugang zu KI-Technologien gerecht zu gestalten.
KI ist keine ferne Zukunft mehr, sondern bereits Realität: Rund 36% der deutschen Schülerinnen nutzen KI-Tools im Unterricht. Gleichzeitig haben jedoch 62% der Lehrkräfte keine formale Ausbildung im Umgang mit KI.
Da 62% der Schüler*innen wünschen, dass ihre Lehrkräfte mehr über KI wissen, und 68% der Eltern die Schulen in der Verantwortung sehen, ist klar: Die Lücke zwischen Nutzung und Unterstützung muss geschlossen werden.
Mit 66% der Lehrkräfte, die überzeugt sind, dass KI am besten in Kombination mit menschlichem Unterricht funktioniert, ist der Weg vorgegeben: KI muss verantwortungsvoll, gerecht und ethisch im Bildungsalltag verankert werden.