In Zeiten rasanten technologischen Wandels rückt die Frage nach der Bildschirmzeit immer stärker ins Zentrum pädagogischer und gesellschaftlicher Debatten. Kinder, Eltern und Lehrkräfte in Deutschland und Österreich stehen vor der Herausforderung, den richtigen Umgang mit digitalen Medien zu finden.
Inhaltsverzeichnis
Der aktuelle GoStudent-Bildungsreport 2025 beleuchtet diese Thematik aus vielfältigen Perspektiven und liefert fundierte Daten zu Entwicklung, Auswirkungen und Einstellungen rund um die tägliche Nutzung von Smartphones, Computern und Tablets. Als Partner von GoStudent präsentieren wir in diesem Blog die wichtigsten Erkenntnisse, Trends und Empfehlungen aus diesem Report.
Mehr als die Hälfte der Eltern in Deutschland und Österreich sind besorgt über zu hohe Bildschirmzeiten bei ihren Kindern.
Bildschirmzeiten sind deutlich gestiegen, sowohl bei Kindern als auch Erwachsenen; die „Generation Always On“ verbringt täglich durchschnittlich drei Stunden im Internet.
Es existieren sowohl negative als auch positive Effekte des Bildschirmkonsums, von Bewegungsmangel bis zur verbesserten Vorbereitung auf die digitale Berufswelt.
Eltern und Lehrkräfte setzen vermehrt auf Aufklärung und Medienkompetenz, anstatt auf Verbote.
Die Verantwortung für einen gesunden Umgang mit digitalen Medien liegt bei Familien, Schulen und Politik gleichermaßen.
Der Begriff Bildschirmzeit bezeichnet die Dauer, die Menschen – insbesondere Kinder und Jugendliche – vor digitalen Endgeräten wie Tablets, Smartphones und Computern verbringen. Dazu gehören Aktivitäten wie das Spielen, Hausaufgaben erledigen, Serien schauen oder das Surfen in sozialen Medien. Im GoStudent-Report wird die Bildschirmzeit explizit als die Zeit vor internetfähigen Geräten und ihren vielfältigen Anwendungen definiert.
Während vor wenigen Jahren die Bildschirmzeit in erster Linie auf Fernsehen und Computer bezogen wurde, ist heute das Smartphone das am häufigsten genutzte Gerät. Digitale Medien begleiten Kinder im Alltag und sind sowohl Informationsquelle als auch sozialer Treffpunkt.
Die Statistiken aus dem GoStudent-Bildungsreport zeigen einen klaren Trend:
Die Bildschirmzeit ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen. Waren es früher vor allem Fernseher und stationäre PCs, so sind mittlerweile mobile Endgeräte wie Smartphones und Tablets tonangebend.
Kinder und Jugendliche verbringen heute durchschnittlich drei Stunden pro Tag im Internet – fast genauso viel wie ihre Eltern.
Die Nutzung digitaler Geräte beginnt immer früher: In Deutschland und Österreich sprechen sich Eltern und Lehrkräfte mehrheitlich dafür aus, dass Kinder ab etwa 10 bis 12 Jahren Zugang zu Smartphones oder sogenannten „Dumbphones“ bekommen sollen.
Der Anteil der Eltern, die besorgt sind, ist tendenziell gewachsen. In Frankreich stimmten sogar 60% der Eltern zu, dass ihre Kinder zu viel Zeit an digitalen Geräten verbringen; in Österreich und Italien liegt der Wert bei rund 46–47%.
Mit der Pandemie und dem Ausbau von digitalem Lernen hat die durchschnittliche Bildschirmzeit noch einmal einen zusätzlichen Schub erfahren.
Die wichtigsten Aktivitäten laut GoStudent-Report:
63% der Kinder spielen am Bildschirm
45% erledigen Hausaufgaben digital
42% nutzen soziale Medien
37% schauen Serien
Im Ländervergleich sind die Unterschiede zwar moderat, doch das allgemeine Wachstum der Bildschirmzeit ist überall spürbar.
Der GoStudent-Bildungsreport listet die negativen Auswirkungen von überhöhter Bildschirmzeit klar auf. Zu den Hauptbedenken gehören:
Weniger Bewegung: 30% der Eltern geben an, dass die Bildschirmzeit zu einem Rückgang körperlicher Aktivität führt.
Verkürzte Aufmerksamkeitsspanne: 20% befürchten, dass zu viel Zeit vor dem Bildschirm die Konzentrationsfähigkeit ihrer Kinder beeinträchtigt.
Wenig Familienzeit: 26% der Eltern merken an, dass Familienaktivitäten unter zu viel Bildschirmzeit leiden.
Mental Health: 12% der Eltern beobachten Angstzustände oder depressive Symptome im Zusammenhang mit digitaler Mediennutzung.
Stress und Überforderung: Die Vielzahl an digitalen Angeboten kann zu einer Überforderung und verstärktem Stress führen; Stressbewältigung gilt darum als zentrale Kompetenz für Kinder der Zukunft.
Verlust an tiefer Aufmerksamkeit: Lehrkräfte berichten, dass langes Arbeiten vor Bildschirmen die Konzentration erschweren kann.
Zunahme von Stress & Arbeitsbelastung: Digitale Tools und Unterrichtsplanung am PC verursachen zusätzliche Belastung und können zur Erschöpfung führen.
Abnahme des sozialen Austauschs: Virtuelle Kommunikation ersetzt keine menschlichen Beziehungen im Klassenzimmer; die Gefahr sozialer Isolation nimmt zu.
Die Studie zeigt aber auch viele positive Seiten digitaler Medien:
Digitale Lernmöglichkeiten: Mehr als die Hälfte der Eltern (52%) sieht Vorteile beim Online-Lernen. In Großbritannien sind es sogar 68%.
Informationszugang: 42% der Kinder nutzen digitale Geräte gezielt, um Informationen für Hausaufgaben zu recherchieren.
Soziale Vernetzung: 52% geben an, durch digitale Medien mit Freunden und der Schule leichter in Kontakt zu bleiben.
Kennenlernen neuer Technologien: Für 26% der Kinder sind neue Apps und Tools ein selbstverständlicher Teil der Freizeitgestaltung.
Kompetenzaufbau für die Arbeitswelt: Lehrkräfte wie Eltern sind sich einig, dass Kinder mit einer gesunden Bildschirmzeit besser auf die Anforderungen der modernen Arbeitswelt vorbereitet sind.
Effiziente Unterrichtsplanung: Digitale Tools ermöglichen es Lehrkräften, Inhalte gezielt vorzubereiten und schneller zu korrigieren – das spart Zeit und steigert die Qualität.
Personalisierte Lernerfahrungen: KI-gestützte Plattformen helfen, individuelle Lernbedürfnisse der Schüler*innen zu erkennen und passgenau zu fördern.
Transparenz im Lernfortschritt: Automatische Zusammenfassungen von Nachhilfeeinheiten oder Unterricht helfen Lehrkräften und Eltern, Fortschritte gezielt zu verfolgen.
Vorbereitung auf zukünftige Berufsfelder: Durch die Integration digitaler Tools im Unterricht lernen Lehrkräfte gemeinsam mit ihren Schüler*innen neue Kompetenzen für das digitale Zeitalter.
Die Daten aus dem GoStudent-Bildungsreport 2025 machen eines deutlich:
Bildschirmzeit ist integraler Bestandteil des Lebens für Kinder und Erwachsene in Deutschland und Österreich. Gleichzeitig ist ein bewusster und reflektierter Umgang wichtiger denn je, um negative Konsequenzen zu vermeiden und positive Potenziale zu nutzen.
Medienkompetenz schulen: Kinder und Jugendliche sollten frühzeitig lernen, den eigenen Medienkonsum zu reflektieren, Fake News zu erkennen und sich vor Online-Gefahren zu schützen.
Regeln für Bildschirmzeit entwickeln: Statt pauschale Verbote helfen gemeinsam aufgestellte Nutzungsregeln, den verantwortungsvollen Umgang mit digitalen Geräten zu fördern.
Balance zwischen Online- und Offline-Aktivitäten: Fördern Sie körperliche Aktivitäten und kreative Beschäftigungen, die nicht am Bildschirm stattfinden.
Eltern und Lehrkräfte als Vorbilder: Erwachsene sollten selbst bewusst mit digitalen Medien umgehen und Kinder in diesem Prozess begleiten.
Digitale Lernangebote gezielt nutzen: Setzen Sie digitale Tools und Bildungsangebote dort ein, wo sie den Unterricht bereichern und Kinder individuell fördern.
Schulen sollten sich als zentrale Lernorte für den Erwerb digitaler Kompetenzen verstehen und gezielt Medienbildung in den Lehrplan integrieren.
Der Zugang zu digitalen Endgeräten und hochwertigen Lernplattformen muss für alle Kinder gewährleistet sein – unabhängig von sozialer Herkunft.
Programme zur Lehrkräftefortbildung im Bereich Digitalisierung und Medienpädagogik sind dringend nötig, um langfristig Bildungserfolge zu sichern.
Der GoStudent-Bildungsreport 2025 liefert umfangreiche und aktuelle Daten, wie Eltern, Kinder und Lehrkräfte mit dem Thema Bildschirmzeit umgehen und welche Chancen und Risiken daraus entstehen. Es ist entscheidend, digitale Medien nicht als Bedrohung zu begreifen, sondern als Werkzeug, das bei verantwortungsvollem und reflektiertem Umgang neue Chancen für Lernen und Persönlichkeitsentwicklung eröffnet.
Die gesunde Balance ist dabei der Schlüssel: Es braucht nicht nur innovative Technologien, sondern vor allem menschliche Werte wie kritisches Denken, Stressbewältigung und Empathie. Lehrkräfte und Eltern spielen dabei eine entscheidende Rolle als Begleiter und Vorbilder.
Abschließend sollte Bildschirmzeit stets als Teil eines breiten Bildungskonzepts verstanden werden – mit Offenheit für Fortschritt und Sensibilität für die Herausforderungen einer digitalen Gesellschaft.
Alle Informationen in diesem Artikel stammen aus dem aktuellen GoStudent-Bildungsreport 2025, unserem Partner für innovative Bildungsansätze.